„Mein Weg nach Scapa Flow“ #10 – Priens krassester Coup! [FINALE]

Die Mission

Grüßt Euch und willkommen zum absoluten Höhepunkt einer bemerkenswerten Autobiografie – dem letzten Teil des Hörbuchs „Mein Weg nach Scapa Flow“ über den deutschen U-Boot-Kommandanten Günther Prien. Dieser Beitrag dreht sich um den Moment, den Prien selbst als DEN Höhepunkt seiner Militärkarriere bezeichnet hat: die beinahe lebensmüde Aktion gegen den britischen Militärhafen Scapa Flow, der eigentlich als uneinnehmbar galt. Das ist eine Story von unfassbarer Kühnheit, detaillierter Planung und einem Überraschungsangriff, der die britische Royal Navy in ihren Grundfesten erschüttert hat!

Der wagemutige Plan: direkt in die Höhle des Löwen!

Im Oktober 1939 bekam Korvettenkapitän Günther Prien ein angebot, das er nicht ausschlagen konnte: Kommodore Dönitz schlug ihm vor, mit seinem U-Boot U 47 in den hochgesicherten Hafen von Scapa Flow einzudringen. Dieser Ankerplatz der britischen Flotte auf den Orkney-Inseln war seit dem Ersten Weltkrieg quasi eine Festung, geschützt durch riesige Barrieren, Minenfelder und heftige Strömungen [1]. Trotz des krassen Risikos und obwohl er „Nein“ hätte sagen können, hat Prien die Herausforderung angenommen [1]. Stundenlang hat er Karten gewälzt und alles akribisch geplant, um einen Weg durch diese scheinbar undurchdringlichen Verteidigungsanlagen zu finden [1]. Wahnsinn, oder?

Nordlicht und Torpedos – Gänsehaut pur!

Am 8. Oktober 1939 legte U 47 ab, das Ziel Scapa Flow kannte nur Prien selbst [1]. Am 13. Oktober, frühmorgens, lag U 47 dann auf dem Meeresgrund vor der Bucht. Prien informierte seine Männer über das bevorstehende, extrem riskante Manöver [1]. Und dann, als das U-Boot zum Einfahren auftauchte, präsentierte sich ein völlig surreales Bild: Das Nordlicht leuchtete unerwartet am Himmel – eine echt gespenstische Beleuchtung für den Angriff, der gleich kommen sollte [1].

Aber trotz des Lichtes sind sie vorsichtig hineingefahren und haben die Silhouetten britischer Kriegsschiffe entdeckt. Prien hat zwei Schlachtschiffe identifiziert, die HMS Royal Oak und die HMS Repulse, und sich entschieden, die Royal Oak anzugreifen, weil sie näher war [1]. Die erste Torpedosalve hat die Royal Oak getroffen, und dann kam noch eine, die eine riesige Explosion ausgelöst hat [1]. Im ganzen Chaos, als die Suche und der Alarm losgingen, hat Prien den Rückzug befohlen, ist geschickt durch die starken Strömungen manövriert und erfolgreich aus dem Hochsicherheits-Hafen entkommen [1]. Was für eine Leistung!

Triumph und Vermächtnis: Ein Ende, das niemand erwartet hat

Nach der erfolgreichen Rückkehr nach Deutschland wurde die Versenkung der HMS Royal Oak bestätigt, und Prien sowie seine Mannschaft wurden als Helden gefeiert [1]. Sie wurden vom Führer persönlich beglückwünscht, und Prien bekam das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Aber die Geschichte von Günther Prien nimmt, wie so viele im Krieg, ein tragisches Ende: U 47 und seine ganze Besatzung sind im März 1941 im Nordatlantik verschwunden, ihr Schicksal ist bis heute ungeklärt [1].

Jahr Versenkte Tonnage (BRT/Tonnen) Anmerkungen (Auswahl)
1939 48.227 HMS Royal Oak (29.150 t), Handelsschiffe wie Bosnia, Rio Claro, Gartavon, Navasota, Britta, Tajandoen. Die Royal Oak war der größte einzelne Erfolg in diesem Jahr.
1940 110.842 Handelsschiffe wie Britta (DK), Balmoralwood, San Fernando, Arandora Star, Ville de Mons, Titan, Neptunian, José de Larrinaga, Gro, Possidon, Bilderdijk, Shirak, Wandby, La Estancia, Whitford Point, Athelmonarch, Ville d’Arlon, Conch.
1941 16.310 Handelsschiffe (im Rahmen seiner letzten, 10. Feindfahrt, bevor U 47 verschwand).
Gesamt 175.379 Dies sind die Tonnagen der tatsächlich versenkten Schiffe. Prien beschädigte zudem weitere Schiffe. Die Gesamtversenkungen von U 47 unter Priens Kommando belaufen sich laut uboat.net auf 30 Schiffe mit 162.768 BRT + 1 Kriegsschiff mit 29.150 Tonnen = 191.918 Tonnen. Andere Quellen geben bis zu 211.393 BRT an. Die Differenzen ergeben sich oft aus unterschiedlichen Zählweisen (z.B. ob beschädigte Schiffe mitgezählt werden, oder Rundungsdifferenzen bei den Tonnagen).

Günther Priens in eigenen Worten!

Tauch ein in die fesselnde Erzählung dieses außergewöhnlichen U-Boot-Kommandanten und die dramatischen Ereignisse, die ihn zur Legende gemacht haben. Klick auf den Video-Link und hör dir die Geschichte des „Stiers von Scapa Flow“ in seinen eigenen Worten (natürlich von History Stream vorgelesen) an: Mein Weg nach Scapa Flow – Teil 10.

Quellen

[1] Prien, Günther. Mein Weg nach Scapa Flow. Deutscher Verlag, 1940. (Hinweis: Das Hörbuch basiert auf dieser Autobiografie.)
[2] Blair, Clay. Hitler’s U-Boat War: The Hunters 1939-1942. Random House, 1996. (Englische Sekundärliteratur, die Scapa Flow detailliert behandelt.)
[3] Dönitz, Karl. Zehn Jahre und zwanzig Tage. Bernard & Graefe Verlag, 1958. (Memoiren des Befehlshabers der U-Boote, die die Operation Scapa Flow aus seiner Perspektive beleuchten.)
Bildquellen: Pinterest, Prien, Günther. Mein Weg nach Scapa Flow. Deutscher Verlag, 1940.

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